«Ich will ein Segen sein für andere»
Quelle: Livenet
Der Unternehmensberater und Autor Mario Brühlmann ermutigt Menschen dazu, Mentoren für Jüngere zu werden und selbst einen Mentor zu haben. Es sei wichtig, Leute um sich zu haben, die das Potential in einem sehen.
«Bei der politischen Wende im Osten, als der Eiserne Vorhang fiel, wurde ich nach Rumänien eingeladen», erinnert der langjährige Unternehmensberater Mario Brühlmann, der in zahlreichen Schwellen- und Entwicklungsländern bleibende Perspektiven schaffen konnte. «Es war klar, dass wir nicht einfach Hilfsgüter senden sollten, sondern den Menschen helfen, Arbeitsplätze zu schaffen.»
Im Auftrag der Christlichen Ostmission COM leitete der Buchautor (unter anderem «Zehn Gebote für Unternehmer») Seminare vor Ort. «Ich reiste durch Rumänien und sah, wie gross die Not tatsächlich ist und was alles fehlt.» Die Leute waren willig, aber nicht gut ausgebildet.
Menschen blühen auf
«Es war erfolgreich und wir zogen es in jedem Jahr weiter.» Andere Länder kamen dazu: 1998 Kirgistan, später Nepal, Vietnam, Tadschikistan und viele weitere Nationen. «Die Themen waren ähnlich, einfach in verschiedenen Kulturen und Religionen.» Manche dieser Systeme machen das Ganze jedoch teilweise harzig. «Manchmal stinkt es einem, wenn man stundenlang am Zoll warten muss.» Doch die Freude der Menschen, die anschliessend berührt werden, liessen einen dies vergessen.
«Mein Beruf massgeschneidert»
In seinem neuen Buch «Mein Beruf – massgeschneidert» geht Mario Brühlmann von der einzelnen Person aus und dem Potential, das in allen schlummert. «Man muss den Fokus auf das Individuum richten. Ich kann nicht ganz Vietnam verändern. Aber das Leben einer Familie. Das ist mein Einsatz. Man sieht die Feedbacks, die von vielen Familien kommen.»
Als Unternehmer wolle man erfolgreich sein und bittet um den Segen. «Ich will ein Segen sein für andere.» Und wenn dann das Feedback kommt: «Du bist ein Segen für mich», erfreue dies einen.
Sich mit Leuten umgeben, die Potential sehen
«Im Alter von 20 Jahren fand ich zu Christus, das veränderte alles.» Beim Bergsteigen mit einem Freund und Mentor erlebte er auf vielen Touren, wie es ist, Grenzen zu überwinden. «Es ist wichtig, Leute zu haben, die das Potential in einem sehen.»
In seinem Buch geht es auch darum, welche Schritte diesbezüglich zu unternehmen sind. Mario Brühlmann ermutigt Menschen, Mentoren für Jüngere zu werden und selbst einen Mentor zu haben.
Auch Humor ist wichtig
«Humorvolle Menschen verfügten über eine geistige Überlegenheit», zitiert Mario Brühlmann in seinem ersten Buch. «Beim Eishockey geht es darum, den Puck zu sehen, dieser ist sehr schnell unterwegs. Und den sieht man nur, wenn man eine gewisse Überlegenheit hat.» Also wenn man es von oben sieht. «Dann ist es viel einfacher. Geistige Überlegenheit heisst, dass man es ebenfalls aus einer gewissen Distanz sieht. Humor heisst, sich differenziert mit der Sache auseinanderzusetzen und auf dieser Basis dann Entscheide fällen können.»
Humor zeige sich gerade auch auf den Schattenseiten des Lebens. Sowie eine gewisse Gelassenheit. Ein wichtiger Punkt sei aber auch, dass man mit viel Energie vorangehe. «Welcher Anteil ist jener von Gott, welcher jener des Mentors und welches ist der eigene?»
Seine Bücher wurden und werden in verschiedene Sprachen übersetzt, zum Beispiel ins Vietnamesische. «Dann hiess es, dass dies für uns in der Schweiz auch interessant sein könnte und so erschien es schliesslich auch auf Deutsch.»